Geschichte der Berglegion:
Ihr Gründer, Dr. Paul Flach, später Rechtsanwalt in Innsbruck, war in
der Jugend beim Bund Neuland, bald auch als Gruppenführer.
Als 1938 nur mehr die Hitlerjugend als Jugendgruppe erlaubt war und alle
anderen Jugendorganisationen verboten wurden, ging er in den Untergrund
und führte seine Gruppe heimlich weiter.
1943 wurde er deswegen verhaftet und des Hochverrates angeklagt. Es
drohte ihm daraus die Todesstrafe.
Da er immer überzeugt war das Nazi-Regime würde untergehen, beschloss
er im Gefängnis, später eine eigene Jugendgruppe zu gründen sobald Österreich
wieder frei wäre.
Kurz vor Kriegsende war er in Kärnten bei slowenischen Partisanen.
1947 gründete er dann die Berglegion.
Dazu seine eigenen Worte:
"Das waren die Stationen in meinem Leben:
Ostern 36: Im Bund "Neuland" baue ich meine erste Gruppe auf.
Ostern 38. Bündische Führer, unter ihnen ich, gehen endgültig in den
Untergrund.
Ostern 43: Auf Zelle 88 des landesgerichtlichen Gefangenenhauses in
Innsbruck reift in mir der Plan, nach der Wiedererlangung der eigenen
Freiheit und dem Wiedererstehen unseres Österreich eine alpine Gemeinschaft
aufzubauen, die sich zu Kirche und Vaterland bekennt, den Einzelnen
fordert und seine charakterlichen Kräfte entfaltet, sodass er sich in
Beruf und Familie bewährt.
Schon damals stand für mich der Name fest:
Berglegion als christlich-alpine Gemeinschaft.
Ostern 45: Auf Stift und Dom in Gurk hissen meine slowenischen Kameraden
und ich die rot-weiss-roten Fahnen.
Ostern 47: Auf der Gufl - heute Lambichler-Berghaus - wird die erste
Gruppe der Berglegion konstituiert.
Die junge Berglegion war zuerst nur für Buben, sie war als Elitegruppe
gedacht. Nur die Besten sollten dazu gehören.
Auf der Suche nach einer besonderen Herausforderung erfand Paul das
erste Hochzeltlager.
Ein Zeltlager am Berg in totaler Abgelegenheit, wo anstrengende Tourentage
mit Rasttagen abwechselten, in denen in Leitworten, in geistlichen Tagessprüchen
und Vorträgen die Ideale der Berglegion vermittelt wurden.
Das erste Hochzeltlager war 1949 in Mittelberg im Pitztal. Die Verpflegung
war ein Problem, da es Lebensmittel damals nur auf Lebensmittelkarten
gab.
Wo heute die Talstation des Pitzexpress steht war damals das Ende der
Welt, nur mehr Natur und Einsamkeit.
Im Sommer 1950 gab es noch einmal eine Großfahrt zu den Kärntner Seen,
dann wurde das Hochzeltlager DAS jährliche Sommerereignis, und so ist
es bis heute.
Paul führte die Berglegion bis er 1987 aus gesundheitlichen Gründen
zurücktrat.
Es folgte ihm Dr. Markus Juranek, der mit viel Idealismus und Energie
eine neue Blüte der Berglegion einleitete.
1995 übenahm Ing. Dieter Schmida die Führung, 2003 Mag. Michael
Kuttner, 2019 Dr. Markus Nagl.
1994 entstand dank des
idealistischen Einsatzes von Christine Zschiegner die erste Mädchengruppe
der bis dahin immer noch rein männlichen Berglegion, die allerdings
durch diverse Ehefrauen, Kinder und Gäste auch schon etwas weiblich
"unterwandert" war.
Dr. Paul Flach starb am 28. Februar 1999 im 78 Lebensjahr.
Die Berglegion war langsam von einer reinen Jugendgruppe zu einem Familienverband
und Freundeskreis herangewachsen, heute ist teilweise die 4. Generation
in ihr vertreten.
Unsere Werte sind die gleichen geblieben, wenn sich auch die Ausdrücke
etwas modernisiert haben. Hieß es früher:
"Glaube und Heimat, Beruf und Familie, Zucht und Kameradschaft"
so heißt
es heute:
"Kirche und Vaterland, Beruf und Familie, Selbstdisziplin und Kameradschaft".